Im Glas: Château Cotes Trois Moulins Saint-Emilion Grand Cru 1995

Eine der Flaschen wanderte nicht wieder in die Schatzkammer, sondern blieb auf dem Tisch: der Château Cotes Trois Moulins Saint-Emilion Grand Cru 1995.

75cl-jenstausch-thomashirschbiegel Ende der Neunziger wurde er mir geschenkt. Von Jens Tausch, Veranstalter der renommierten Whisky & Tobacco Days, Aromenspezialist, begnadeter Koch und Musiker und seit vielen Jahren ein großartiger Freund. Und da Jens für diesem Abend einen Besuch im 75cl annonciert hatte, bei dem auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen sollte, schien mir dieser Wein gleich in mehrfacher Hinsicht eine treffliche Wahl zu sein.

Den Abend starteten wir mit würzigem Rillettes, dazu ein Gelber Muskateller 2014 von Frank Meiser. Den Grand Cru, eine klassische Saint-Emilion-Cuvée aus viel Merlot sowie etwas Cabernet Franc und Cabernet-Sauvignon, öffnete ich erst kurz vor der Hauptspeise. Sollte der Wein schon schwächeln, würde er so zumindest nicht zu schnell oxidieren. Doch die Sorge war umsonst. Im Glas: Hammer!

Der 95er war 20 Jahre später eine Wucht. Tiefrot, ohne Alterungsspuren. Das Bouquet: enorm variantenreich mit Noten von schwarzer Johannisbeere, Brombeere, Kirsche, Tabak und ein dezenter Ton von geröstetem Holz. Im Mund: harmonisch und samtig, Aromen von dunklen Beeren und eingekochter Pflaume bei traumhaft eingebundenen 13 % vol. Ein formidabler Begleiter zum perfekt gebratenen Roastbeef, zu dem Jens einen fruchtigen Jus aus Cabernet Sauvignon, Portwein und einer Reihe weiterer Zutaten zauberte.

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