Zum Auftakt gleich eine Premiere: erstmals in der Pfalz bei Markus Hinterbichler, einem jungen Weinmacher mit österreichischen Wurzeln. Bei einem guten Freund hatte ich im vergangenen Sommer Hinterbichlers Sauvignon Blanc im Glas und war beeindruckt. Das schmeckte nach mehr.
Wir probierten uns durch seine trockenen Gutsweine, und der Sauvignon Blanc überzeugte erneut: saftig, mit sortenreinem Bouquet und viel Aroma. Stark: der Liter-Riesling, frisch und mit Noten von Apfel und reifem Pfirsich.
Die eigentliche Entdeckung aber waren die Weine, mit welchen Markus Brücken nach Österreich schlägt. Zum einen, der Grüne Veltliner, wie ich bislang keinen in Deutschland angebauten getrunken habe: geradlinig und würzig, als ob er aus der Wachau oder dem Kremstal stammt. Zum anderen, der Stoana, eine großartige Weißwein-Cuvée aus Chardonnay, Bacchus, Scheurebe und Sauvignon blanc, dessen Name Hommage an das in den Stein geschlagene Geburtshaus des Vaters in den österreichischen Alpen ist. Fruchtig tosende Aromen im Glas, verspielt und animierend zugleich.
Zum runden Finale: ein smarter Rosé, rosarot leuchtend mit feiner Säure und Noten von Erd- und Himbeere. Ideal zur Dorade, die Jens am Abend zubereiten wollte. Worauf Markus uns kurzerhand die frisch geöffnete Magnum reichte und wir uns auf den Weg zum nächsten Weingut machten.