Ganz einfach erklärt: Wie Wachs in der Sonne

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Der Donald ist nach nicht einmal der Hälfte seiner Amtszeit die größte Katastrophe, die jemals im Weißen Haus auf dem Chefsessel saß. Täglich stürzt er die Welt in Verwirrung mit Aussagen und Entscheidungen, die mit der Würde und der Verantwortung eines US-Präsidenten nicht vereinbar sind.

Der Europabesuch vom Donald im Juli 2018 markiert auf der nach unten offenen Bodenlosigkeitsskala einen neuen Rekordwert: Nato bespuckt, EU zum Feind erklärt, die Theresa gemaßregelt, die Elizabeth brüskiert, die Angela verhöhnt und vor dem Wladimir den Bückling gemacht. Gut, der Sommer ist diesmal ziemlich heiß, und da kann einem alten Mann mit begrenzter Auffassungsgabe unter der grotesk frisierten Frise schon mal die eine oder andere Feder aus der Mütze springen. Aber nicht einem Präsidenten, der Amerika repräsentiert und dabei nicht den Rest der Welt aus dem Blick verlieren sollte.

Die Hitze gilt sowieso nicht als Entschuldigung, weil der Konferenzsaal in Helsinki klimatisiert war. Kühl genug also, um im Hochsommer ebenso zu agieren – und nicht wie Wachs in der Sonne vor dem eiskalten Wladimir zu schmelzen. Anstatt den zu schubsen wegen dem Krieg in Syrien, der Annektierung der Krim und der gewaltsamen Tode von Journalisten und Regimegegnern, fiel dem Donald nichts anderes ein, als Amerika zu verraten, indem er den Wladimir glaubwürdiger nannte, als die US-Geheimdienste, die der US-Präsident kraft seines Amtes zu schützen hat.

Was er für eine Stunde zudem allein mit dem Wladimir so redete, hat der russische Geheimdienst garantiert Wort für Wort notiert. Hört man dem Donald bei egal welcher Gelegenheit nur fünf Minuten zu, könnten bei diesem Gespräch mehr Vasen zerdeppert worden sein, als ein handelsüblicher Elefant in einer Porzellanfabrik so schafft. Zum Nachteil von Amerika und vielleicht der ganzen Welt.

Davon, dass er trotzdem alles richtig machte, war wieder einmal nur der Donald überzeugt. Der lobte sich bei der abschließenden Pressekonferenz wie üblich. Und der Wladimir schmunzelte dazu.

Rund zwei Drittel fanden die Darbietung und das Geschwätz vom Donald erbärmlich und schändlich. Mehr Ablehnung gab es für den Donald als Präsident noch nie in Amerika. Das Amerika, das er mit jedem Wort kleiner und nicht größer macht. Weshalb der Donald wie gehabt zurückruderte: alles nicht so gemeint, US-Geheimdienste doch glaubwürdiger als der Wladimir. Das erklärte aber erst nach 24 Stunden und weit weg vom Wladimir, der sich im Kreml wahrscheinlich scheckig lacht über den armseligsten Präsidentendarsteller der amerikanischen Geschichte.

Wahrscheinlich würden alle rund um den Globus mitlachen, wäre der Donald nur ein unbedeutender, bornierter, ungebildeter, selbstverliebter Dummkopf und nicht der von allen guten Geistern verlassene Chef von dem Land, das vor 18 Monaten noch kein Irrenhaus war.

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