Ganz einfach erklärt: Iwan Golunow

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Der Iwan ist ein russischer Journalist. Er könnte es bequem haben und über Tipps zum Abnehmen schreiben oder neue Esstrends für hysterische Helikoptereltern. Macht er aber nicht. Der Iwan recherchiert und schreibt über Korruption in Russland. Dafür bekam er aufs Maul.

Am 6. Juni 2019 wurde er erst auf offener Straße festgenommen und dann in der Gefängniszelle misshandelt. Vorwurf: illegaler Drogenbesitz. Dann kam er vor Gericht, wurde dort in einen Käfig gesteckt und zu Hausarrest verurteilt. Am 11. Juni 2019 hob das Gericht das Urteil auf. Der Iwan ist wieder frei.

Möglich machte das ganz viel Protest in Russland, selbst die staatlich kontrollierten Medien intervenierten. Und zwar gegen die Machenschaften des russischen Rechtssystems, das unliebsamen Typen wie dem Iwan irgendwas unterschieben (in seinem Fall: Drogen), um sie aus dem Verkehr zu ziehen. Hat diesmal nicht geklappt. Wird aber wieder versucht werden. Weil die Aufmerksamkeit nicht immer so groß war, ist und sein wird wie nun beim Iwan.

Der Iwan gilt als akribischer und gewissenhafter Journalist. Aber er ist auch ein Mensch, an dem die Willkür und die ihm zugefügten Schmerzen vielleicht nicht spurlos vorbeigehen. Was die in Russland, die ihn nicht leiden können, weil er sie bei ihren Geschäften stört, möglicherweise genau so beabsichtigten.

Wie es Journalisten in korrupten Ländern geht, erfuhr beispielsweise 2017 die Daphne. Auf Malta recherchierte und schrieb auch sie über Korruption. Dann klebte irgendwer eine Bombe unter ihr Auto und die Daphne war tot.

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