Die Daphne lebte auf Malta, war maltesische Journalistin und einer ziemlich heißen Sache auf der Spur. Sie recherchierte und schrieb über die Panama Papers, brisante Geheimpapiere der Kanzlei Mossack Fonseca.

Was in diesen Papieren steht, droht für einige Leute sehr unangenehm werden. Es geht um Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Die Daphne deckte auf, dass sich auch hochrangige maltesische Politiker die Finger schmutzig machten. Der Konrad und der Keith beispielsweise, der eine Energieminister, der andere Kabinettschef der Regierung. Kaum im Amt, eröffneten die beiden Off-Shore-Firmen in Panama und Trusts in Neuseeland.

Auch die Michelle, die Frau vom Regierungschef, taucht mit einer fragwürdigen Firma in den Papieren auf. Alles Lüge, behauptete ihr Ehemann, der Joseph. Der war gerade im Amt bestätigt worden nach Neuwahlen wegen der Daphne ihrer Enthüllungen.

Am 16. Oktober 2017 stieg die Daphne in ihren Wagen und fuhr los. Dann explodierte eine unter dem Auto angebrachte Bombe. „Das ist eine tückische Attacke auf einen Bürger und auf die Meinungsfreiheit“, twitterte der Joseph.

Nachtrag: In der Ausgabe vom 19. April 2018 veröffentlichte das Wochenmagazin Die Zeit unter der Überschrift „Daphne Caruana Galizia: Wer hat sie umgebracht?“ eine Reportage über die Hintergründe.