Am 26. Mai 2019 wählen Menschen in Europa das nächste Parlament der Europäischen Union. Das macht Politik für ein gemeinsames Europa, bis 2024 ein neues Parlament gewählt wird.
Wer am 26. Mai seine Stimme abgibt, entscheidet mit über die Zukunft von Europa. Und zwar einem geeinten, das seit vielen Jahren mehr Gutes als Schlechtes bringt. Frieden beispielsweise, und Freizügigkeit. Klar, auch Schwachsinn wie die Richtlinie für europaweit genormte Flach- und Tiefspültoiletten. Aber so ein Parlament soll ja die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit repräsentieren, dazu gehören eben auch ein paar Durchgeknallte.
In einer Welt, in der längst alles mit allem zu tun hat, endet die europäische Verantwortung nicht an deren Grenzen, sondern reicht darüber hinaus. Beispielsweise ins Mittelmeer, in dem seit 2014 mehr als 18.000 Menschen ertranken, die in Europa Asyl suchen wollten. Sie starben nicht aus freien Stücken, sondern weil Länder im Süden Europas Rettung erschweren oder behindern.
Auch das ist Europa. Dass eine Satire-Partei in Zusammenarbeit mit einer Organisation für Seenotrettung darauf aufmerksam machen muss zeigt, dass es noch viel zu tun gibt in Europa. Und dass die Verantwortung der EU nicht nur für Menschen in Europa gilt, sondern auch für die, die an den Toren zu Europa um Hilfe bitten. Das ist kein Gebot der politischen Überzeugung, sondern eines des Humanismus. Dazu muss man nicht einmal die Menschen lieben. Respektieren und achten genügt schon.
Humanismus können übrigens Christen wie Moslems und alle anderen auch. Sie müssen es nur tun. Genauso wie die, die am 26. Mai ihren verdammten Stimmzettel ausfüllen dürfen und das auch sollten, um ihren Beitrag zur Gestaltung der kommenden fünf Jahre in Europa zu leisten. Die Satire-Partei kann man wählen, muss das aber nicht. Jeder kann frei entscheiden und sein Kreuz irgendwo auf dem Zettel machen. Hauptsache: machen.