Ganz einfach erklärt: Eduard Lopatka

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Der Eduard ist Arzt. Patienten sagen über ihn, er sei ein guter Arzt. Seit Januar 2017 steht der Eduard vor dem Straflandesgericht Graz, weil er seine vier Kinder über Jahre sehr schlecht behandelt haben soll.

Der Eduard, sagt die Anklage, habe die Kinder, drei Mädchen und ein Junge, jahrelang gequält. Demnach spritzte er ihnen schwere Beruhigungsmittel, verabreichte Tabletten in hohen Dosen, nötigte sie in Kindesjahren zum Rauchen und überließ Suchtgifte.

Besonders grausam seien abartige Handlungen gewesen, die der Eduard vor den Augen seiner Kinder inszenierte. Sie wurden Zeugen von Selbstverstümmelungen, Selbstmorddrohungen und -versuchen. Demnach bohrte sich der Eduard einen Schraubenzieher in den Bauch, fotografierte die Verletzung und verlangte von einer Tochter, das Werkzeug herauszuziehen.

Stimmt nicht, behauptet der Eduard, jedenfalls nicht alles. Das mit dem Schraubenzieher gibt er zu. Auch dass er versucht habe sich aufzuhängen. Sterben habe er jedoch nicht wollen. Vor Gericht sagt der Eduard: „Ich hab gewusst, der Strick reißt. Aber ich wollte wissen, wie das Gefühl ist.“

Der Richter ordnet an, dass der Eduard von einem Psychiater untersucht wird. Der Manfred, Professor an der Universität Graz, wird vom Gericht als Gutachter bestellt. Doch er bittet bald um Enthebung, wegen „einer ganzen Reihe von Interventionsversuchen durch Kollegen, aber auch Politiker“.

Der Bruder vom Eduard ist der Reinhold. Der ist ein hochrangiger Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Der Eduard erklärt laut ORF, seines Wissens habe der Reinhold sich nicht eingemischt.

Bis zum Ergebnis der psychiatrischen Untersuchung ist die Verhandlung vertagt.

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